Die Bekämpfung des Schienenverkehrslärms in Deutschland - Erfolge und weitere Perspektiven
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Abstract:
Das Jahr 2020 hat für den Lärmschutz beim Schienenverkehr eine besondere Bedeutung: Ein zentraler Baustein des Lärmschutzes beim Schienenverkehr, die Umrüstung der lauten Güterwagen mit Graugussklotzbremsen (GG) auf alternative BremssohIen wurde weitgehend abgeschlossen und mit der Einführung eines grundsätzlichen Fahrverbots für die GG-Wagen ab dem 13.12.2020 rechtlich verbindlich. Auf gut gepflegten Schienen ist die Belastung um ca. 10 dB(A) gesunken. Der Gesetzgeber hat 2020 zudem die Auslösewerte der Lärmsanierung an den Eisenbahnen des Bundes ab 2022 im Rahmen des Bundeshaushaltsgesetzes weiter gesenkt, mit 64/54 dB(A) tag/nachts für Wohngebiete liegen sie inzwischen 11 dB(A) unter denen von 2014.Die verbleibenden Belastungen sind allerdings immer noch zu hoch, wie z.B. Daten des Bahnlärmmonitorings von 2019 zeigen.Deshalb ist es wichtig, dass die Minderungsprogramme weitergeführt und neue Ziele für die Bekämpfung des Schienenverkehrslärms formuliert werden, wie sie die Bundesregierung Ende 2020 formuliert hat. Der Arbeitsring Lärm der DEGA hält es für erforderlich, dass bis 2030 kein Mensch mehr in Deutschland Belastungen über den neuen Auslösewerten ausgesetzt ist, um die lange Leidensgeschichte vieler Betroffener endlich zu beenden und um die Akzeptanz für den Schienenverkehr zu erhöhen. Dazu müssen die Maßnahmen an der Infrastruktur deutlich ausgebaut und die Emissionen der Fahrzeuge weiter gesenkt werden.