Unerwünschte Geräusche in der Arbeitsumgebung: Erlebte Belastung in Abhängigkeit von der Tätigkeit
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Abstract:
In der ASR A3.7 „Lärm“ werden drei unterschiedliche Tätigkeitskategorien definiert, und zwar in Abhängigkeit davon, in welchem Ausmaß zur Erfüllung der Arbeitsaufgabe „Konzentration“ und „Sprachverständlichkeit“ erforderlich sind. Die BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 enthält Variablen, deren Stufung den in der ASR A3.7 definierten Tätigkeitskategorien nahekommt. Dies trifft vor allem auf das „Anforderungsniveau“ zu, das laut KldB 2010 (Klassifikation der Berufe) vier Kategorien umfasst und die Komplexität der jeweiligen Tätigkeit abbildet.In diesem Beitrag wird u. a. der Frage nachgegangen, inwieweit sich die Angaben zum häufigen Arbeiten unter Lärm und einer damit verbundenen Belastung in den verschiedenen Kategorien des Anforderungsniveaus unterscheiden.Ein Ergebnis ist, dass in der Kategorie „hoch komplexe Tätigkeiten“ mit 13 Prozent zwar ein verhältnismäßig geringer Teil der Vollzeitbeschäftigten angibt, häufig unter Lärm zu arbeiten, innerhalb dieser Gruppe jedoch mit 67 Prozent ein vergleichsweise hoher Anteil an Personen angibt, dies als Belastung zu erleben. Auch in allen anderen Kategorien des Anforderungsniveaus erleben ca. 50 Prozent der Betroffenen das häufige Arbeiten unter Lärm als belastend.Die ASR A3.7 und die BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung verwenden zwar keine Kategorien, die sich exakt überschneiden, dennoch kann die Auswertung der empirischen Daten wichtige Hinweise liefern, inwieweit bei welchen Tätigkeiten oder Anforderungen aufgrund der akustischen Arbeitsumgebung eine Belastung erlebt wird.