Raumakustische Untersuchung der Mensa der Hochschule Luzern - Technik & Architektur: Ein Fallbeispiel
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Abstract:
Wegen Beschwerden seitens der Studierenden und der Mitarbeitenden der Hochschule Luzern – Technik & Architektur bezüglich der Lautstärke / Lärmkulisse in der Mensa wurde deren raumakustische Qualität durch akustische Messungen und Simulationen untersucht. Nach einer qualitativen Analyse der Situation (inkl. Vergleich mit der Literatur) wurden folgende Messungen an mehreren Orten im Raum durchgeführt: Hintergrundgeräuschpegel, Noise-Kurven-Vergleichswerte, Nachhallzeit und Schallausbreitung (Schalldruckpegel-Abnahme) im leeren Raum, sowie Schalldruckpegel-Messungen bei typischer Besetzung vor und während der Corona-Pandemie (d.h. im reduzierten Betrieb). Der Median-Schalldruckpegel der Hintergrundgeräusche lag bei 45.1 dBA, Median Noise-Rating-Kurve bei RNC-40 bzw. NR-40, d.h. verträglich. Der typische Schalldruckpegel (LAeq) betrug 72.6 dBA vor und 66.4 dBA während der Corona-Pandemie (Median-Werte), was darauf schliessen lässt, dass der Essbereich für eine niedrigere Gästeanzahl geeigneter wäre als für die Normalbesetzung. Die Nachhallzeit betrug 0.82 Sekunden, was für multiple Sprachkommunikationen in einem engen Raum nicht ganz geeignet ist. Die Messergebnisse zur Schallausbreitung zeigen ein Potential, durch Intervention mit z.B. zusätzlichen Hochfrequenz-Absorbern die Raumakustik zu verbessern. Parallel zu den Messungen wurde der Raum in der Software-Umgebung COMSOL Multiphysics raumakustisch simuliert. Der Einfluss zusätzlicher absorbierender Materialien an der Decke und den Wänden auf die Qualität der Sprachkommunikation wurde anhand mehrerer simulierten Szenarien untersucht.