Experimentelle Untersuchungen zur Lärmbelastung durch den Straßenverkehr
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Abstract:
Der Straßenverkehr ist laut aktueller Statistik des Umweltbundesamtes die Lärmquelle mit der höchsten Belastung in Deutschland. Mittlerweile hat der Verkehrslärm ein Ausmaß angenommen, das immer häufiger zu Beschwerden und Rechtsstreitigkeiten führt. Zur Ermittlung der Notwendigkeit von Schallschutzmaßnahmen dient die im März 2021 verabschiedete Richtlinie für den Lärmschutz an Straßen (RLS-19). Die Berechnungsvorschriften der RLS-19 sind bei der Auslegung von Lärmschutzmaßnahmen anzuwenden. Vor-Ort-Messungen sind nicht vorgesehen. Dabei bildet die RLS-19 einige akustische Einflussparameter nur unzureichend ab, was dazu führt, dass nicht alle Belastungsszenarien für die Anwohner stark befahrener Straßen erfasst werden. An der Frankfurt University of Applied Sciences werden seit Jahren sowohl die akustischen Emissionen von Kraftfahrzeugen, als auch die Übertragungswege von Luft- oder Körperschall und dessen Wirkung auf den Menschen untersucht. In diesem Beitrag wird eine mobile Referenzschallquelle vorgestellt, die auf der Anhängerkupplung von PKW montiert werden kann und ohne Einschränkungen für den Einsatz im öffentlichen Verkehr geeignet ist. Mit ihrer Hilfe lassen sich Schallfelder durch bewegte Fahrzeuge im Kontext der Bebauung erzeugen und bemessen. Anhand beispielhafter Untersuchungen mit der mobilen Schallquelle entlang von Lärmschutzwänden, die auch den schrägen Schalleinfall einbeziehen, werden grundlegende Erkenntnisse über das Ausbreitungsverhalten von Luftschall vor Lärmschutzwänden gewonnen, die Beiträge für detailliertere Berechnungsvorschriften liefern können.